- 4 Konzepte für die Senioren-WG
- Kosten und Fördermöglichkeiten für die WG-Gründung im Alter
- Vor- und Nachteile einer WG 50 plus
- Räumliche Voraussetzungen für eine Rentner-WG
- Wichtige Absprachen mit den anderen Senioren in der WG
4 Konzepte für die Senioren-WG
Senioren-WG ist nicht gleich Senioren-WG. Für diese Form der Wohngemeinschaft gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten und Konzepte. Grundsätzlich gibt es 4 Modelle:
- Komplett selbstständig leben Senioren in einer klassischen Wohngemeinschaft. In einem Haus oder einer Wohnung hat jeder sein eigenes Zimmer. Die Bewohner teilen sich Wohnzimmer, Küche, Bäder und ggf. einen Garten oder Balkon.
Hinweis: In der klassischen Wohngemeinschaft kann es einen oder mehrere Hauptmieter geben. Möglich ist auch, dass alle Bewohner Einzelmieter ihrer jeweiligen Zimmer sind. Die Gemeinschaftsräume werden dann gemeinsam angemietet und die Kosten geteilt.
- Eine ambulant betreute Wohngemeinschaft unterscheidet sich von der klassischen WG durch den dazugehörigen Pflegedienst. Im Regelfall betreuen Präsenzkräfte die Bewohner – evtl. sogar 24 Stunden am Tag.
- In einer Hausgemeinschaft lebt jeder Bewohner in einer eigenen Wohnung. Gemeinschaftsräume erleichtern den Kontakt untereinander. Häufig gibt es Kooperationen mit Pflegediensten, die nach Bedarf kurzfristig vorbeikommen können.
Achtung: Manchmal werden auch spezielle Pflegeheimkonzepte alsstationäre Hausgemeinschaft
angepriesen. Wie sehr sich das am Ende nach WG oder nach Altenheim anfühlt, ist sehr unterschiedlich. - Das Mehrgenerationenhaus ist eine gute Option, wenn man auch als Rentner nicht nur unter alten Leuten sein will. Hier leben Familien und Einzelpersonen aller Altersgruppen unter einem Dach.
Schon alt genug für die Senioren-WG?
Je nach Wohnkonzept ist die Altersspanne sehr unterschiedlich: Meistens sind die WG-Mitglieder über 60, aber immer häufiger gründen auch schon berufstätige Best-Ager eine sogenannte WG 50 plus
.
Ob WG 50 plus
oder Senioren WG 60 plus
: Das Lebensmodell Wohngemeinschaft ist eben nicht nur für Studenten und Rentner, sondern auch für alle dazwischen. Wichtig ist vor allem, dass es menschlich passt zwischen den Bewohnern.
Kosten und Fördermöglichkeiten für die WG-Gründung im Alter
Was kostet eigentlich das Wohnen in einer Alters-WG? Das hängt sehr von den individuellen Bedürfnissen ab. Die 3 wichtigsten Faktoren sind:
- Miete: Hat jeder Rentner nur ein Zimmer, fällt die Miete günstiger aus als für eine eigene Wohnung. Bei einer Hausgemeinschaft wiederum sind die Mietkosten ähnlich oder sogar höher als in einer Single-Wohnung.
- Individuelle Lebenshaltungskosten – z. B. Ausgaben für Einkäufe, Kleidung, Freizeitaktivitäten, ein eigenes Auto u. v. m.
- Kosten für einen privaten Pflegedienst: Auch wenn jetzt noch alles prima ist, sollte man trotzdem rechtzeitig einkalkulieren, was eine professionelle Versorgung kosten würde und ob das Budget das zulässt.
Achtung: Auch wenn die Miete günstig ist, kann das Leben in der Wohngemeinschaft für Senioren am Ende teurer sein als ein Heimplatz – vor allem wegen der ambulanten Pflege.
Tipp: Brauchen mehrere Bewohner professionelle Pflege, können sie sich den Pflegedienst teilen (sog. Poolen
). So sparen sie z. B. Anfahrtskosten.
Umzugsmitteilung der Deutschen Post
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Förderung und Zuschüsse für selbstständiges Leben im Alter
Für das möglichst selbstbestimmte Leben im Alter gibt es staatliche Unterstützung:
- Zuschüsse für Umbaumaßnahmen: Je nach Pflegestufe gibt es von der Pflegekasse bis zu 4.000 Euro pro pflegebedürftigem Bewohner, damit die neue WG auch wirklich seniorengerecht wird. Die Obergrenze liegt bei 16.000 Euro pro Wohngemeinschaft.
- Zusätzlich gibt es noch einen Wohngruppenzuschlag von 214 Euro monatlich.
Rentner mit schmalem Einkommen erhalten außerdem staatliche Zuschüsse. Je nach persönlicher Situation können das folgende Leistungen sein:
- bedarfsorientierte Grundsicherung
- Wohngeld
- Sozialhilfe
- Pflegegeld
- ambulante Pflegesachleistungen
Zuständig dafür sind Grundsicherungsamt, Wohngeldstelle, Sozialamt, Pflegekasse und Pflegeversicherung.
Tipp: Informieren Sie sich bei der Pflegeberatung der Pflegekasse über die zu erfüllenden Auflagen und mögliche Kombinationen der Bezüge.
Vor- und Nachteile einer WG 50 plus
Eine Senioren-Wohngemeinschaft bietet für die Bewohner viele Vorteile. Ganz wichtig: Das Gemeinschaftsgefühl. Die Mitbewohner sind ansprechbar und können gemeinsam etwas unternehmen. Im Notfall können sie schnell helfen.
Soweit möglich, sind die Bewohner zudem selbstständig und unabhängig. Jeder kann selbst entscheiden, wann und was er essen möchte oder wann er einen Ausflug macht. Fällt der Alltag zunehmend schwer, kann ein ambulanter Pflegedienst die Senioren unterstützen.
Ein großer Vorteil ist auch das häusliche Umfeld: Die Gestaltung der Zimmer bleibt den Bewohnern überlassen. Jeder hat zudem im Haushalt seine Aufgaben. So bleiben die Senioren eingebunden und aktiv.
Übrigens: Das häusliche Umfeld und die ggf. betreuten Aufgaben im Haushalt bedeuten vor allem für Demenzkranke ein großes Plus an Lebensqualität.
Da die WG eine besonders enge Form des Zusammenlebens mit sich bringt, ist sie trotz vieler Vorteile nicht für jeden das Richtige. Sie eignet sich besonders für Rentner und Senioren, die:
- Gemeinschaft bevorzugen
- bereit sind, einen Teil ihrer Privatsphäre aufzugeben
- flexibel, kommunikativ und kompromissbereit sind
- aktiv sind
- bestenfalls Interessen mit ihren Mitbewohnern teilen
Senioren-WG finden: online und offline
- Es gibt Online-Portale, die sich auf WGs für Menschen in der Altersklasse 50 bis 60 plus spezialisiert haben. Auch auf klassischen Immobilienportalen gibt es immer öfter den Suchfilter
Senioren-WG
. - Zeitungsannoncen sind v. a. für die Suche in der näheren Umgebung prima.
- Aushänge im Seniorenheim oder Gemeindezentrum erreichen die richtige Zielgruppe.
Räumliche Voraussetzungen für eine Rentner-WG
Wollen Sie für Ihre Verwandten eine private Senioren-WG gründen oder möchte bspw. Ihre Mutter in eine solche Wohnung einziehen, sollten Sie auch bezüglich des Wohnobjekts einige Dinge beachten: Denn das Alter der Bewohner stellt an den Wohnraum der Gemeinschaft spezielle Anforderungen.
Zunächst müssen Sie entscheiden, wie viel Platz und Privatsphäre es sein soll: Ein Haus oder eine Wohnung? Reicht es aus, ein eigenes Zimmer zu haben oder wünscht sich Ihre Mama mehr Rückzugsraum?
Zudem sollte das Objekt barrierefrei sein. Wichtige Punkte sind dabei:
- Aufzug
- Treppenlift
- ebenerdige Dusche oder Wanne mit Seiteneinstieg
- Türrahmen, die breit genug für einen Rollstuhl sind
Außerdem:
- großzügige Gemeinschaftsräume – damit die Bewohner alle gemeinsam essen, kochen und entspannen können.
- mehrere Bäder, idealerweise ein Gäste-WC – denn im Alter dauert’s im Bad oft ein bisschen länger.
Neben der Architektur spielt auch die Lage des Objekts eine zentrale Rolle. Die wichtigsten Anlaufstellen des täglichen Lebens sollten in der Nähe sein:
- Supermarkt
- Ärzte
- Kultureinrichtungen
- Grünflächen
Vor allem die Möglichkeiten zur Alltagsgestaltung werden bei der Wohnungssuche schnell vergessen, sind aber sehr wichtig. Denn mit einem Theaterabend oder einem Kinobesuch wird der Alltag bestimmt nicht langweilig und Mutti bleibt länger fröhlich und aktiv.

Wichtige Absprachen mit den anderen Senioren in der WG
Um ein harmonisches Zusammenleben zu sichern, sollte zunächst in einem persönlichen Treffen entschieden werden, ob man sich das gemeinsame Leben vorstellen kann:
- Welche Erwartungen haben die Mitbewohner der Gemeinschaft?
- Wie wichtig sind gemeinsame Aktivitäten?
Potentielle Mitbewohner sollten ins Grundkonzept der Wohngemeinschaft passen.
Nach dem Einzug ist eine genaue Aufgabenteilung sinnvoll: Wer kauft ein, wer wäscht ab und wer saugt das Wohnzimmer? Wie in einer studentischen WG, sind Putz- und Aufgabenpläne eine große Hilfe, um den Haussegen zu wahren. Entweder macht jeder das, was er am besten kann oder man einigt sich auf ein abwechslungsreiches Rotationssystem.

Der Mietvertrag sollte unbedingt Miete und Kündigungsfristen festschreiben. Zudem sollte von vornherein geklärt werden, wer wichtige Entscheidungen trifft. Wer bestimmt z. B. über neue Bewohner? Auch in Bezug auf Haustiere und Besuchszeiten sollten feste Regeln vereinbart werden.