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Wohnen & LebenSeniorenSenioren-WG: Modernes Lebenskonzept für Rentner und Best-Ager 50+

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Senioren-WG: Modernes Lebenskonzept für Rentner und Best-Ager 50+

Senioren-WG: Modernes Lebenskonzept für Rentner und Best-Ager 50+
iStock.com/svetikd

5 Konzepte für die Senioren-WG

Senioren-WG ist nicht gleich Senioren-WG. Für diese Form der Wohngemeinschaft gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten und Konzepte. Grundsätzlich gibt es 5 Modelle:

  • Komplett selbstständig leben Senioren in einer klassischen Wohngemeinschaft. In einem Haus oder einer Wohnung hat jeder sein eigenes Zimmer. Die Bewohner teilen sich Wohnzimmer, Küche, Bäder und ggf. einen Garten oder Balkon.
    Hinweis: In der klassischen Wohngemeinschaft kann es einen oder mehrere Hauptmieter geben. Möglich ist auch, dass alle Bewohner Einzelmieter ihrer jeweiligen Zimmer sind. Die Gemeinschaftsräume werden dann gemeinsam angemietet und die Kosten geteilt.
  • Eine ambulant betreute Wohngemeinschaft unterscheidet sich von der klassischen WG durch den dazugehörigen Pflegedienst. Deshalb wird diese Wohnform mitunter auch Pflege-WG genannt. Im Regelfall betreuen Präsenzkräfte die Bewohner – evtl. sogar 24 Stunden am Tag.

  • In einer Hausgemeinschaft lebt jeder Bewohner in einer eigenen Wohnung. Gemeinschaftsräume erleichtern den Kontakt untereinander. Häufig gibt es Kooperationen mit Pflegediensten, die nach Bedarf kurzfristig vorbeikommen können.
    Achtung: Manchmal werden auch spezielle Pflegeheimkonzepte als stationäre Hausgemeinschaft angepriesen. Wie sehr sich das am Ende nach WG oder nach Altenheim anfühlt, ist sehr unterschiedlich.
  • Das Mehrgenerationenhaus ist eine gute Option, wenn man auch als Rentner nicht nur unter alten Leuten sein will. Hier leben Familien und Einzelpersonen aller Altersgruppen unter einem Dach.
  • Die Senioren-WG auf dem Bauernhof ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Die Wohngemeinschaft ist hier an einen bestehenden Bauernhof angegliedert, der Bauer fungiert als Vermieter. Besonders geeignet ist diese Variante für naturverbundene Menschen. Die Senioren helfen beispielsweise bei der Versorgung der Tiere oder kümmern sich mit um den Gemüsegarten – natürlich freiwillig.

Schon alt genug für die Senioren-WG?

Je nach Wohnkonzept ist die Altersspanne sehr unterschiedlich: Meistens sind die WG-Mitglieder über 60, aber immer häufiger gründen auch schon berufstätige Best-Ager eine sogenannte WG 50 plus.

Ob WG 50 plus oder Senioren WG 60 plus: Das Lebensmodell Wohngemeinschaft ist eben nicht nur für Studenten und Rentner, sondern auch für alle dazwischen. Wichtig ist vor allem, dass es menschlich passt zwischen den Bewohnern.

Kosten und Fördermöglichkeiten für die WG-Gründung im Alter

Was kostet eigentlich das Wohnen in einer Alters-WG? Das hängt sehr von den individuellen Bedürfnissen ab. Die 3 wichtigsten Faktoren sind:

  • Miete: Hat jeder Rentner nur ein Zimmer, fällt die Miete günstiger aus als für eine eigene Wohnung. Bei einer Hausgemeinschaft wiederum sind die Mietkosten ähnlich oder sogar höher als in einer Single-Wohnung.
  • Individuelle Lebenshaltungskosten – z. B. Ausgaben für Einkäufe, Kleidung, Freizeitaktivitäten, ein eigenes Auto u. v. m.
  • Kosten für einen privaten Pflegedienst: Auch wenn jetzt noch alles prima ist, sollte man trotzdem rechtzeitig einkalkulieren, was eine professionelle Versorgung kosten würde und ob das Budget das zulässt.

Achtung: Auch wenn die Miete günstig ist, kann das Leben in der Wohngemeinschaft für Senioren am Ende teurer sein als ein Heimplatz – vor allem wegen der ambulanten Pflege.

Tipp: Brauchen mehrere Bewohner professionelle Pflege, können sie sich den Pflegedienst teilen (sog. Poolen). So sparen sie z. B. Anfahrtskosten.

 

Förderung und Zuschüsse für selbstbestimmtes Leben im Alter

Für das möglichst selbstbestimmte Leben im Alter gibt es finanzielle Unterstützung vom Staat:

  • Zuschüsse für Umbaumaßnahmen: Von der Pflegekasse gibt es auf Antrag 2.500 Euro pro pflegebedürftigem Bewohner, damit die neue WG auch wirklich seniorengerecht wird. Die Obergrenze für diese sogenannte Anschubfinanzierung liegt bei 10.000 Euro pro Wohngemeinschaft. Infos zu weiteren Fördermöglichkeiten für notwendige Umbaumaßnahmen finden Sie in unserem Ratgeber Umzugsbeihilfe und Fördermöglichkeiten für barrierefreies Wohnen: Diese Angebote gibt es.
  • Wohngruppenzuschlag: Haben mindestens drei Bewohner der WG einen anerkannten Pflegegrad, kann der sogenannte Wohngruppenzuschlag gemäß § 38a Sozialgesetzbuch (SGB) XI beantragt werden. Er beträgt 214 Euro monatlich pro Bewohner.
  • Entlastungsbetrag: Pflegebedürftige erhalten von der Pflegekasse monatlich 125 Euro Entlastungsleistungen gemäß § 45b SGB XI. Und zwar unabhängig vom Pflegegrad.

Gut zu wissen: Der Entlastungsbetrag wird nicht aufs individuelle Bankkonto überwiesen, sondern steht bei der Pflegekasse als Guthaben bereit. Um ihn abzurufen, haben Sie zwei Möglichkeiten:

  • Sie gehen in Vorkasse, reichen die Quittung anerkannter Dienstleister (etwa Tagespflege, ambulanter Pflegedienst und Haushaltshilfen) bei der Pflegekasse ein und lassen sich den ausgelegten Betrag erstatten.
  • Oder Sie treten die Forderungen an den Dienstleister ab, sodass dieser direkt mit der Pflegekasse abrechnen kann. Die zuständige Pflegekasse hilft bei Bedarf bei der Suche nach einem anerkannten Anbieter.

 

Eine Pflegerin hilft einem älteren Mann dabei, aus einem Sessel aufzustehen.
Brauchen Sie in Ihrer Senioren-WG Unterstützung, – etwa durch eine Tagespflegekraft – gibts dafür finanzielle Zuschüsse vom Amt.

Rentner mit schmalem Einkommen erhalten außerdem staatliche Zuschüsse. Je nach persönlicher Situation können das folgende Leistungen sein:

  • bedarfsorientierte Grundsicherung
  • Wohngeld
  • Sozialhilfe
  • Pflegegeld
  • ambulante Pflegesachleistungen

Zuständig dafür sind Grundsicherungsamt, Wohngeldstelle, Sozialamt, Pflegekasse und Pflegeversicherung.

Tipp: Informieren Sie sich bei der Pflegeberatung der Pflegekasse über die zu erfüllenden Auflagen und mögliche Kombinationen der Bezüge.

Vor- und Nachteile einer WG 50 plus

Eine Senioren-Wohngemeinschaft bietet für die Bewohner viele Vorteile. Ganz wichtig: Das Gemeinschaftsgefühl. Die Mitbewohner sind ansprechbar und können gemeinsam etwas unternehmen. Im Notfall können sie schnell helfen.

Soweit möglich, sind die WG-Bewohner zudem selbstständig und unabhängig. Jeder kann selbst entscheiden, wann und was er essen möchte oder wann er einen Ausflug macht. Fällt der Alltag zunehmend schwer, kann ein ambulanter Pflegedienst die Senioren unterstützen.

Ein großer Vorteil ist auch das häusliche Umfeld: Die Gestaltung der Zimmer bleibt den Bewohnern überlassen. Jeder hat zudem im Haushalt seine Aufgaben. So bleiben die Senioren eingebunden und aktiv.

Übrigens: Das häusliche Umfeld und die ggf. betreuten Aufgaben im Haushalt bedeuten vor allem für Demenzkranke ein großes Plus an Lebensqualität.

Da die WG eine besonders enge Form des Zusammenlebens mit sich bringt, ist sie trotz vieler Vorteile nicht für jeden das Richtige. Sie eignet sich besonders für Rentner und Senioren, die:

  • Gemeinschaft bevorzugen
  • bereit sind, einen Teil ihrer Privatsphäre aufzugeben
  • flexibel, kommunikativ und kompromissbereit sind
  • aktiv sind
  • bestenfalls Interessen mit ihren Mitbewohnern teilen

Senioren-WG finden: online und offline

Wer in eine Senioren-WG einziehen oder selbst gründen will, muss heute gar nicht mehr lange suchen:
  • Es gibt Online-Portale, die sich auf WGs für Menschen in der Altersklasse 50 bis 60 plus spezialisiert haben. Auch auf klassischen Immobilienportalen gibt es immer öfter den Suchfilter Senioren-WG.
  • Zeitungsannoncen sind v. a. für die Suche in der näheren Umgebung prima.
  • Aushänge im Seniorenheim oder Gemeindezentrum erreichen die richtige Zielgruppe.
Tipp: Wenn Sie selbst ein Inserat aufgeben, beschreiben Sie möglichst genau, welches Konzept Sie suchen und weisen Sie auch auf Besonderheiten hin – z. B. Haustiere, Krankheiten und Einschränkungen.

Räumliche Voraussetzungen für eine Rentner-WG

Wollen Sie für Ihre Verwandten eine private Senioren-WG gründen oder möchte bspw. Ihre Mutter in eine solche Wohnung einziehen, sollten Sie auch bezüglich des Wohnobjekts einige Dinge beachten: Denn das Alter der Bewohner stellt an den Wohnraum der Gemeinschaft spezielle Anforderungen.

Zunächst müssen Sie entscheiden, wie viel Platz und Privatsphäre es sein soll: Ein Haus oder eine Wohnung? Reicht es aus, ein eigenes Zimmer zu haben oder wünscht sich Ihre Mama mehr Rückzugsraum?

Zudem sollte das Objekt barrierefrei sein. Wichtige Punkte sind dabei:

  • Aufzug
  • Treppenlift
  • ebenerdige Dusche oder Wanne mit Seiteneinstieg
  • Türrahmen, die breit genug für einen Rollstuhl sind

Außerdem:

  • großzügige Gemeinschaftsräume – damit die Bewohner alle gemeinsam essen, kochen und entspannen können.
  • mehrere Bäder, idealerweise ein Gäste-WC – denn im Alter dauert’s im Bad oft ein bisschen länger.

Neben der Architektur spielt auch die Lage des Objekts eine zentrale Rolle. Die wichtigsten Anlaufstellen des täglichen Lebens sollten in der Nähe sein:

  • Supermarkt
  • Ärzte
  • Kultureinrichtungen
  • Grünflächen

Vor allem die Möglichkeiten zur Alltagsgestaltung werden bei der Wohnungssuche schnell vergessen, sind aber sehr wichtig. Denn mit einem Theaterabend oder einem Kinobesuch wird der Alltag bestimmt nicht langweilig und Mutti bleibt länger fröhlich und aktiv.

Drei ältere Frauen treiben im Park gemeinsam Sport
Fit im Alter: Ein kleiner Park in der Nähe fördert Bewegung und gemeinsame Aktivität.

Wichtige Absprachen mit den anderen Senioren in der WG

Um ein harmonisches Zusammenleben zu sichern, sollte zunächst in einem persönlichen Treffen entschieden werden, ob man sich das gemeinsame Leben vorstellen kann:

  • Welche Erwartungen haben die Mitbewohner der Gemeinschaft?
  • Wie wichtig sind gemeinsame Aktivitäten?

Potenzielle Mitbewohner sollten ins Grundkonzept der Wohngemeinschaft passen.

Nach dem Einzug ist eine genaue Aufgabenteilung sinnvoll: Wer kauft ein, wer wäscht ab und wer saugt das Wohnzimmer? Wie in einer studentischen WG sind Putz- und Aufgabenpläne eine große Hilfe, um den Haussegen zu wahren. Entweder macht jeder das, was er am besten kann oder man einigt sich auf ein abwechslungsreiches Rotationssystem.

Älterer Mann trocknet Kaffeebecher mit kariertem Geschirrtuch ab
Abwaschen? Keine Frage! In der klassischen WG sind die Bewohner für den Haushalt zuständig. Klären Sie genau ab, wer wann Küchendienst hat.

Der Mietvertrag sollte unbedingt Miete und Kündigungsfristen festschreiben. Zudem sollte von vornherein geklärt werden, wer wichtige Entscheidungen trifft. Wer bestimmt z. B. über neue Bewohner? Auch in Bezug auf Haustiere und Besuchszeiten sollten feste Regeln vereinbart werden.

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