- Darum ist so wichtig, das Kinderzimmer ökologisch zu gestalten
- Kinderzimmer mit Wandfarbe ohne Schadstoffe streichen
- Bodenbelag: Holz, Kork und Teppich ohne Schadstoffe im Kinderzimmer
- Möbel und Spielzeug: Holz ist gut - aber nicht jedes!
- Auch Wohnzubehör fürs Kinderzimmer sollte ökologisch sein
Darum ist so wichtig, das Kinderzimmer ökologisch zu gestalten
Gerade bei den Kleinsten sollten wir auf eine möglichst schadstoffarme Umgebung und ein gesundes Wohnklima achten. Denn:
- Babys und Kleinkinder erkunden mit allen Sinnen und stecken alles in den Mund,
- sie atmen schneller als Erwachsene und
- ihre Haut ist besonders zart und sensibel.
Aus diesen Gründen nehmen Kinder Weichmacher und andere Gifte besonders leicht auf und reagieren unter Umständen mit Allergien oder anderen Beschwerden. Davon abgesehen gibt es Hinweise darauf, dass manche Stoffe möglicherweise Krebs erzeugen, Erbgut oder Fortpflanzungsfähigkeit schädigen. Umso wichtiger ist es also, das Kinderzimmer nachhaltig einzurichten. Gerade nach dem Umzug in ein neues Familienzuhause bietet sich die Chance, den Raum für die Kleinen von Grund auf umwelt- und somit auch kinderfreundlich zu gestalten.
Kinderzimmer mit Wandfarbe ohne Schadstoffe streichen
Bevor Sie mit dem Einrichten beginnen, wenden Sie sich Wänden und Böden zu. Sie möchten streichen? Dann denken Sie daran, dass konventionelle Farben bisweilen fragwürdige Konservierungsstoffe enthalten – und diese noch lange nach dem Streichen an die Raumluft abgeben. Zum Beispiel Formaldehyde oder Isothiazolinonen, die bei empfindlichen Menschen Allergien und Kopfschmerzen auslösen können. Auf ein Minimum reduziert sind Konservierungsstoffe in Farben mit dem Öko-Siegel "Blauer Engel".
Davon abgesehen, können Sie sich als Alternative natürlich auch für Öko-Wandfarben entscheiden, die ganz ohne bedenkliche Konservierungs- oder andere Schadstoffe auskommen. Zum Beispiel:
- Lehmfarbe: eine Mischung aus Tonmehlen, Pflanzenstärke und natürlicher Zellulose oder Eiweiß. Wird zum Streichen mit Wasser angerührt und kommt daher ohne Konservierungsstoffe aus. Lehmfarbe ist atmungsaktiv, reguliert die Feuchtigkeit und nimmt außerdem Gerüche auf.
- Kalkfarbe: Dank eines hohen PH-Werts äußerst atmungsaktiv, ist feuchtigkeitsregulierend und beugt außerdem Schimmel vor.
- Silikatfarbe: Diese Mineralfarbe ist unempfindlich gegen Schimmelbefall und hält äußerst lange. Verwechseln Sie die reine Silikatfarbe nicht mit handelsüblichen Dispersionssilikatfarbe. Letzterer sind Kunstharzdispersionen beigemischt, also aus Erdöl hergestellte Kunststoffteilchen.
Bodenbelag: Holz, Kork und Teppich ohne Schadstoffe im Kinderzimmer
Gerade auf dem Boden halten sich Kinder in der Regel viel und gern auf – ob sie nun krabbeln, mit Bauklötzen bauen oder Gesellschaftsspiele spielen. PVC-Beläge oder Laminat können giftiges Formaldehyd enthalten und sollten daher lieber nicht verwendet werden. Vielmehr sind auch beim Bodenbelag schadstofffreie Naturmaterialien angesagt. Holz und Kork sind besonders empfehlenswert. Achten Sie darauf, dass beim Verlegen keine schädlichen Lacke oder Klebstoffe eingesetzt werden.
Außerdem ist natürlich ein wärmender Teppich im Kinderzimmer besonders beliebt. Teppiche aus Kunstfasern leuchten zwar oft besonders bunt, besonders gut für die Gesundheit sind sie allerdings meist nicht. Um zu vermeiden, dass Ihr Baby beim Herumlutschen am Teppich Schadstoffe zu sich nimmt oder durch fragwürdige Ausdünstungen das Raumklima leidet, achten Sie unbedingt auf Güte- und Prüfsiegel. Vielleicht investieren Sie in einen schönen Teppich aus Schafschurwolle oder Biobaumwolle? Diese Naturmaterialien besitzen sogar selbstreinigende Eigenschaften.
Nachsendeauftrag für die Post
- Der Zeitraum für die Nachsendungen ist flexibel (6 oder 12 Monate).
- Einfach und schnell online abschließen.
Möbel und Spielzeug: Holz ist gut – aber nicht jedes!
Was für Boden und Wände gilt, trifft auch für den Rest des Kinderzimmers zu: Achten Sie sowohl bei den Möbeln als auch beim Spielzeug auf nachhaltige Qualität und eine robuste Beschaffenheit. Holz ist in der Regel besser als Plastik und trägt außerdem zu einem guten Raumklima bei.
Doch aufgepasst: Längst nicht jedes Holz ist nachhaltig:
- Spanplatten oder Sperrholz können giftiges Formaldehyd enthalten.
- Möbelstücke und Spielzeug aus Tropenhölzern wie Teak, Akazie oder Mahagoni stammen oft aus Plantagen, die Urwälder verdrängen. Außerdem haben sie lange Transportwege hinter sich und sind häufig mit Pestiziden belastet.
Am besten setzen Sie, gemäß der Devise: regional statt international, auf heimische Hölzer wie Eiche, Kiefer und Co. Wichtig ist, dass es sich nicht nur um eine heimische Baumsorte handelt, sondern die Einrichtungsgegenstände aus Holz auch tatsächlich aus Deutschland oder den Nachbarländern stammen und nicht zuvor um die halbe Welt gereist sind. Ein guter Anhaltspunkt sind auch beim Holz Zertifizierungen wie das FSC-Siegel.
Auch Wohnzubehör fürs Kinderzimmer sollte ökologisch sein
Suchen Sie neben dem Spielzeug auch weitere Wohnzubehör für Ihr Kind nachhaltig aus, von der Bettwäsche über die Vorhänge bis hin zur Kiste fürs Spielzeug. In jedem Fall sind die deutlich gesündere Alternative zu Polyester und Co. Naturmaterialien wie
- Biobaumwolle,
- Jute,
- Sisal,
- Leinen,
- Hanf oder
- Schurwolle.
Und was kostet das alles? Zugegeben, Qualität hat häufig ihren Preis, gerade wenn sie Fairtrade ist. Doch bedenken Sie bei Ihrer Kalkulation: Hochwertige Stücke halten länger, sodass sich die Investition langfristig auszahlt.
Davon abgesehen, brauchen Sie gerade die Einrichtungsgegenstände auch gar nicht alle neu zu kaufen. Stöbern Sie in Second-Hand-Läden, auf Internet-Plattformen oder dem Flohmarkt nach schönen Stücken fürs Kinderzimmer. Gerade einzigartige Möbel und Deko finden Sie dort mit etwas Glück zu einem Bruchteil des Originalpreises.
Oder sind Sie vielleicht kreativ und handwerklich geschickt? Dann können Sie nachhaltige Möbel einfach selber bauen, indem Sie zum Beispiel Holzkisten zu Regalen upcyceln, in denen der Nachwuchs sein Spielzeug verstauen kann.