- Dachbodenausbau: Was es vorab zu beachten gibt
- Mit diesen Kosten müssen Bauherren rechnen
- Dachboden ausbauen: Ideen zur Gestaltung
Dachbodenausbau: Was es vorab zu beachten gibt
Zwar haben die meisten Häuser einen Dachboden, doch nicht jeder eignet sich für einen Ausbau. Wichtig ist, dass ...:
- ausreichend Raumhöhe vorhanden ist: Vorgeschrieben ist in den meisten Bundesländern eine Mindestraumhöhe von 2,20 bis 2,40 Metern. Diese muss auf der Hälfte der Grundfläche erreicht werden.
- die Dachsparren stabil genug sind: Durch die benötigte Dämmung kommt einiges an zusätzlichem Gewicht aufs Dach. Das müssen die Balken tragen können.
- der Boden stabil genug ist: Auch der neue Fußboden samt Trittschalldämmung bringt Eigengewicht ins Spiel. Dem ist nicht jeder Zwischenboden unter dem Dach automatisch gewachsen.
Selbst erfahrene Heimwerker sollten hier unbedingt einen Statiker zurate ziehen. Nur der Fachmann kann sicher beurteilen, ob die Bausubstanz des Dachbodens stabil genug für den Ausbau ist oder ob zuerst nachgebessert werden muss.
Möchten Sie einen sehr niedrigen Dachboden ausbauen, dessen Raumhöhe unter dem vorgeschriebenen Wert liegt? Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Wenn Sie das neue Zimmer als normalen Wohnraum nutzen wollen, müssen Sie das Dach aufstocken. Wenn der Dachboden hingegen nur als Lagerfläche dienen soll, dann ist auch eine niedrigere Raumhöhe kein Problem.
Neu ausgebauter Wohnraum muss außerdem den Vorgaben des GEG, des Gebäudeenergiegesetzes, entsprechen. Das betrifft vor allem die Dämmung, aber auch die Auswahl der Fenster und Heizung. Zudem müssen geltende Brandschutzbestimmungen eingehalten werden. Ein Energieberater weiß hier Rat.
Mit diesen Kosten müssen Bauherren rechnen
Auf Hausbesitzer, die ihren Dachboden ausbauen möchten, kommt einiges an Kosten zu. Vor allem, wenn der Raum unter dem Dach bisher nur als reine Abstellfläche genutzt wurde und weder ausreichend gedämmt noch mit genügend Fenstern oder Steckdosen ausgerüstet ist. Wie teuer der Dachausbau genau wird, hängt unter anderem von den verwendeten Materialien, den Handwerkertarifen und dem Allgemeinzustand des Dachbodens ab. Damit sollten Sie in etwa kalkulieren:
- Dämmung: etwa 250 Euro pro Quadratmeter
- Innenausbau: etwa 150 Euro pro Quadratmeter
- Dachfenster: ab etwa 300 Euro pro Fenster plus Einbaukosten
Zusätzlich kommen Kosten für die Möblierung hinzu. Denken Sie daran, dass je nach Neigung der Dachschräge und Höhe des Kniestocks spezielle Möbel oder Einbauten nötig sein können – und die übersteigen leicht die Preise von Standardmöbeln.
Braucht man eine Genehmigung, um den Dachboden auszubauen?
Dachboden ausbauen: Ideen zur Gestaltung
Sind die rechtlichen und technischen Fragen geklärt, dürfen Sie sich Gedanken über die Gestaltung Ihres zukünftigen Dachbodenzimmers machen: Welche Art von Raum soll hier entstehen? Ein zusätzliches Bad? Ein cooles Jugendzimmer? Oder doch ein kuscheliges Schlafzimmer? Sie haben viele Möglichkeiten. Wer sich früh genug entscheidet, kann den Ausbau von Anfang an optimal auf die spätere Nutzung ausrichten.
Idee 1: Ein Wohlfühlraum für alle
Dachfenster und geschickt platzierte Lampen machen aus einem früher düsteren Dachboden nach dem Ausbau ein lichtdurchflutetes Zimmer. Freigelegte Balken verleihen dem Raum extra Charme. Mit passenden Sitzgelegenheiten wirds gemütlich. Und ob nun Instrumente, die Büchersammlung oder die Gaming-Station Einzug halten darf, bleibt ganz dem eigenen Geschmack überlassen.
Idee 2: Endlich ein eigenes Arbeitszimmer
Wer regelmäßig von zu Hause aus arbeitet, braucht dafür einen passenden Platz. Auch wer nur hin und wieder die Ablage der Familienunterlagen organisieren oder die Steuererklärung machen möchte, freut sich mitunter über ein ruhiges Plätzchen. Den Dachboden zum Arbeitszimmer auszubauen, ist dann eine Möglichkeit, sich den ersehnten Rückzugsort zu schaffen. Niedrige Regale und Schränke finden unter der Dachschräge Platz und liefern den nötigen Stauraum für Ordner, Bücher und mehr.
Idee 3: Luftige Einliegerwohnung
Ist der Dachboden groß genug, kann hier auch eine komplett neue Wohneinheit entstehen. Dank eigener Küchenzeile und Bad wird aus der ehemaligen Rumpelkammer eine schicke Einliegerwohnung. Mit Trockenbauwänden lässt sich die Fläche zusätzlich unterteilen, sodass zum Beispiel ein separates Schlafzimmer zusätzlich zum Wohnraum entsteht.
Idee 4: Elternschlafzimmer mit Wohlfühlfaktor
Früher haben die Kinder sich ein Zimmer geteilt, jetzt sind sie größer und wünschen sich ihr eigenes Reich. Um dem Nachwuchs diesen Traum zu erfüllen, geben Eltern oft das eigene Schlafzimmer auf. Wer dann nicht auf der Schlafcouch im Wohnzimmer enden will, kann den Dachboden ausbauen und sich dort ein neues Refugium schaffen. Freigelegte Balken in dunklen Holztönen sorgen für eine rustikale Note und die Dachschrägen für Gemütlichkeit. Ist genug Platz da, kann sogar noch ein eigenes kleines Bad integriert werden.
Idee 5: Ein Spitzen-Jugendzimmer
Auch anders herum wird ein Schuh aus der Sache: Wieso nicht den Nachwuchs unters Dach "ausquartieren"? Selbst bei geringer Raumbreite sind interessante Lösungen möglich, sodass sogar ein getrennter Schlaf- und Aufenthaltsbereich entstehen kann. Unter dem Dach träumt es sich gleich noch ein bisschen schöner.
Idee 6: Niedrigen Dachboden zur Spielhöhle machen
Wer einen niedrigen Dachboden ausbauen möchte, ist oft auf besonders kreative Ideen angewiesen. Vor allem, wenn die Giebelhöhe deutlich unter dem Mindestmaß liegt. Eine Möglichkeit: einen gemütlichen Spielbereich einrichten. Die kleinen Besucher stören sich nicht an der geringen Raumhöhe. Sie sind die meiste Zeit ohnehin auf dem Fußboden mit dem eigenen Spielzeug beschäftigt.
Idee 7: Kleinen Dachboden als Wellness-Bad nutzen
Es heißt nicht umsonst: Platz ist in der kleinsten Hütte. Ein kleiner Dachboden kann zum Beispiel wunderbar als zusätzliches Badezimmer ausgebaut werden. Mit Dachfenster und den nötigen Anschlüssen wird sogar aus einer schwer nutzbaren Abseite ein echter Wellness-Bereich.