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Was ist ein Passivhaus? Alles Wichtige zu der umweltfreundlichen Wohnform

Passivhaus
iStock.com/Lex20 2021

Was ist ein Passivhaus? Definition

Der Begriff Passivhaus bezeichnet eine Form eines besonders energieeffizienten Gebäudes. Derartige Häuser kommen meist völlig ohne herkömmliche Heizung aus. Stattdessen nutzen sie passive Wärmequellen wie Sonneneinstrahlung und die natürliche Abwärme von Personen und Elektrogeräten.

So schont ein Passivhaus nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Im Schnitt verbraucht ein solches Haus rund 75 Prozent weniger Heizenergie als ein regulärer Neubau.

Das Baukonzept ist dabei nicht auf Einfamilienhäuser beschränkt. Ob Mehrfamilienhaus, Kindergarten, Bürogebäude, Schule oder etwas ganz anderes – quasi jeder Neubau kann als Passivhaus geplant werden.

In Deutschland gilt ein strenger Passivhaus-Standard. Um die zugehörigen Anforderungen zu erfüllen, darf ein Gebäude höchstens 15 kWh Heizwärmebedarf pro Jahr und Quadratmeter aufweisen. Ziel ist also, dass Sie jährlich pro Quadratmeter Wohnfläche nur minimal aktiv zuheizen müssen. Möglich wird das durch eine besonders ausgeklügelte Kombination aus Architektur, Dämmung sowie Lüftungs- und Heizungstechnik.

Ein Passivhaus bauen: So wichtig sind Standort und Architektur

Um die Wärme der Sonne optimal ausnutzen zu können, ist schon vor dem Bau eines Passivhauses Verschiedenes zu beachten:

  • Das Grundstück: Es sollte so gewählt sein, dass keine größeren Gebäude oder Bäume ihren Schatten auf das Dach des künftigen Passivhauses werfen.
  • Die Ausrichtung: Das Gebäude sollte nach Süden ausgerichtet und die Südseite mit großen Fensterflächen angelegt sein.

Mit dem Grundstück und der Ausrichtung ist es aber nicht getan. Damit ein Neubau zum Passivhaus wird, muss er noch einige weitere Besonderheiten erfüllen:

  • Die Bauform: Passivhäuser sind kompakt gebaut. Das heißt, auf Erker und Gauben wird komplett verzichtet. Andere Wandvorsprünge, Ecken und Co. sollten ebenfalls vermieden werden. So minimieren Sie Wärmeverluste.
  • Der Wandaufbau: Bei einem Passivhaus ist eine besonders gute Dämmung Pflicht! Grundsätzlich können Sie alle handelsüblichen Dämmstoffe verwenden. Wichtig ist nur, dass die Gebäudehülle am Ende absolut wind- und luftdicht ist, also sowohl die Außenwände als auch Bodenplatte und Dach. Dafür sind Sie nicht auf eine Massivbauweise aus Stein festgelegt. Ein Passivhaus kann auch aus Holz sein oder als Fertighaus umgesetzt werden.
  • Die Fenster: Neben der Dämmung gehören die Fenster zu den wichtigsten Aspekten eines Passivhauses. Sie sind in der Regel dreifachverglast und haben zusätzlich eine spezielle Füllung aus Edelgas. Außerdem ist auch der Fensterrahmen gedämmt.

Das Herzstück des Passivhauses: Die Lüftung

Entscheidend für den Energiebedarf eines Passivhauses ist dessen Lüftung. Denn: Diese versorgt die Räume nicht nur mit frischer Luft. Dank eines integrierten Wärmetauschers zieht die Lüftungsanlage Wärme aus der ausströmenden alten Raumluft und heizt die einströmende Frischluft damit auf.

So trägt die Lüftung dazu bei, die Temperatur im Passivhaus auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten – und zwar im Sommer wie Winter. Eine zusätzliche Heizung ist damit meist nicht nötig. Obwohl eine Lüftungsanlage selbst Strom verbraucht, spart sie so am Ende deutlich mehr Energie ein, als sie selbst verwendet.

Übrigens: In vielen Passivhäusern ist zusätzlich direkt eine Wärmepumpe in die Lüftungsanlage integriert. Sie stellt die Warmwasseraufbereitung sicher. Ergänzend ist oft eine Solaranlage auf dem Dach verbaut.

Passivhäuser werden gefördert

Durch die höheren Anforderungen an das Gebäude ist ein Passivhaus zunächst mit größeren Kosten verbunden – allerdings nicht so sehr, wie Sie vielleicht glauben. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Neubau müssen Sie bei einem Passivhaus mit etwa fünf bis zehn Prozent höheren Baukosten rechnen. Hier greift der Staat angehenden Passivhausbesitzern mit verschiedenen Fördermaßnahmen finanziell unter die Arme. Über die KfW Förderbank können Sie zum Beispiel Zuschüsse und besonders günstige Kredite beantragen. Dabei gilt: Je effizienter das Haus am Ende wird, desto höher die Förderung. Und auch die einzelnen Bundesländer und Gemeinden bieten oft eigene Förderprogramme an.

Braucht ein Passivhaus eine Heizung?

Grundsätzlich kommt ein Passivhaus ohne eine reguläre Heizungsanlage aus. Soll trotzdem eine Heizung eingebaut werden, fällt diese deutlich kleiner aus als in anderen Gebäuden. Sie dient im Grunde nur noch dazu, zum Beispiel an sehr kalten Wintertagen minimal zuzuheizen. Was sich wiederum sehr positiv auf die laufenden Nebenkosten eines Passivhauses auswirkt.

Als beste Alternative zu einer herkömmlichen Heizungsanlage wird für Passivhäuser meist ein Wärmepumpen-Kompaktgerät empfohlen. Es vereint in sich Lüftung, Heizung und Warmwasseraufbereitung.

Eine weitere Möglichkeit ist eine Pelletheizung, die im Passivhaus aber raumluftunabhängig arbeiten muss. Denn sonst würde sie Sauerstoff verbrauchen, die Lüftungsanlage müsste mehr Leistung erbringen – was wiederum einen höheren Stromverbrauch bedeuten würde.

Passivhaus Pro und Contra: Vor- und Nachteile im Überblick

Ein Passivhaus hat viele Vorteile, darunter:

  • niedrige laufende Nebenkosten
  • konstante Raumtemperatur
  • sehr gute Ökobilanz
  • gute Luftqualität: Staub und Pollen werden von der Lüftungsanlage gefiltert
  • extrem geringes Risiko für Schimmelbildung oder Feuchtigkeitsschäden
  • der Staat übernimmt einen Teil der Baukosten bzw. fördert durch zinsgünstige Kredite

Davon abgesehen kann ein Passivhaus die folgenden Nachteile haben:

  • höhere Baukosten
  • kompakte Bauweise schränkt die architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten ein
  • trockene Raumluft
  • Lüftungsanlage muss regelmäßig gewartet werden
  • wenig Möglichkeiten, die Raumtemperatur aktiv anzupassen
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