Souterrainwohnung: Was ist das eigentlich?
Wer Wohnungsanzeigen studiert, stolpert früher oder später über den Begriff Souterrain
. In kurz gehaltenen Anzeigen ist oft auch die Abkürzung Sout
oder UG
zu finden. Stellt sich die Frage: Was ist eine Souterrainwohnung?
Die Bedeutung erschließt sich Ihnen am leichtesten, wenn Sie sich den französischen Ursprung des Wortes ansehen: Souterrain
leitet sich vom Französischen sous-terrain
ab und heißt auf Deutsch übersetzt unter der Erde
.
Per Definition liegt der Fußboden einer Souterrainwohnung somit unterhalb des Straßenniveaus. Die Räume befinden sich in der Regel im Keller oder Untergeschoss eines Gebäudes. Oft haben im Souterrain gelegene Wohnungen trotzdem eine eigene Terrasse oder sogar einen direkten Gartenzugang.
Vor- und Nachteile einer Souterrainwohnung
Wie alle Wohnformen haben auch Souterrainwohnungen ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile.
Vorteile einer Souterrainwohnung
Das Leben in einer Souterrainwohnung bringt – entgegen vieler landläufiger Vorurteile – einige Vorteile mit sich. Die folgenden Punkte sprechen für die Wohnform:
- Kein Aufheizen im Sommer: Durch die zumindest teilweise unterirdische Lage bleiben Souterrainwohnungen im Sommer meist angenehm kühl.
- Potenziell niedrigere Heizkosten: Das umgebende Erdreich wirkt wie eine zusätzliche Isolierung für die Souterrainwohnung. Im Winter wird daher nicht so viel Wärme nach außen abgegeben. Zudem verlaufen oft die Versorgungsleitungen der Heizungsanlage in der Nähe – und das sorgt für eine indirekte Wärmeabgabe. Beides zusammen kann sich positiv auf Ihre Nebenkostenabrechnung auswirken.
- Wenige Treppen: Vom Souterrain aus trennen Sie in der Regel nur wenige Stufen von Haustür und Straße. Praktisch, wenn es zum Beispiel darum geht, die Einkäufe in die Wohnung zu bringen oder den Kinderwagen nach draußen zu tragen.
- Vergleichsweise geringer Mietpreis: Eine Souterrainwohnung wird oft zu einem relativ niedrigen Mietpreis angeboten, denn der Kreis der Interessenten ist vergleichsweise klein.
Nachteile einer Souterrainwohnung
Bei allen Vorteilen bringt eine Souterrainwohnung auch Nachteile mit sich. Dazu gehören etwa:
- Schlechte Lichtverhältnisse: Vor allem ältere Souterrainwohnungen haben oft noch recht kleine Fenster. Kommt noch eine zusätzliche Beschattung hinzu, etwa durch Balkone im darüber liegenden Geschoss, bleibt es in der Wohnung oft den ganzen Tag lang eher schummrig.
- Potenziell erhöhte Schimmelgefahr: Ist die Isolierung zum Erdreich mangelhaft, zieht schnell Feuchtigkeit in die Wände. Das führt dazu, dass Schimmel in einer Souterrainwohnung potenziell häufiger vorkommt. Denn bei feuchten Wänden hilft auch das beste Lüftverhalten nichts.
- Spinnen und andere
Besucher
: Da Fenster, Wohnungstür und mögliche Gartentüren ebenerdig liegen, haben es Spinnen und andere ungebetene Gäste bei Souterrainwohnungen leicht. Hier helfen nur Fliegengitter vor Fenstern und Türen, um den kleinen Eindringlingen das Hereinkommen zumindest zu erschweren. - Niedrige(re) Deckenhöhe: Durch die Lage im Keller- oder Untergeschoss haben Souterrainwohnungen zum Teil eine geringere Deckenhöhe als andere Wohnungen.
Souterrainwohnung richtig lüften: Darauf sollten Sie achten
- Im Sommer am besten nur abends und nachts lüften. Tagsüber würde feucht-warme Luft in die Wohnung ziehen, die sich auf den Wänden als Kondenswasser absetzt. Idealerweise sollten Sie sogar nur dann lüften, wenn die Außentemperatur 5 Grad niedriger als die Innenraumtemperatur ist.
- Im Winter können Sie eine Souterrainwohnung potenziell zu jeder Tageszeit lüften, vorausgesetzt, das Wetter ist eher kalt und trocken. Setzen Sie dabei auf Stoßlüften mit vollständig geöffneten Fenstern. Länger als maximal 15 Minuten am Stück sollten Sie die Fenster aber nicht offenlassen.
Wenn Sie diese Tipps beherzigen, werden Sie sich auch in einer Souterrainwohnung sehr wohl fühlen.