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Kabelanschluss anmelden: TV, Internet & Telefon in einem

Kabelfernsehen: Infos
iStock.com/bernardbodo 2018

Die wichtigsten Fragen zusammengefasst

Was kostet ein Kabelanschluss?

Wer sich einen Kabelanschluss wünscht, muss mit verschiedenen Kosten rechnen. Da wäre zunächst die Einrichtungsgebühr, die Ihr Wunschanbieter für die Freischaltung und Bereitstellung des Anschlusses berechnet. Meist liegt sie bei rund 50 Euro. Dazu kommen die monatlichen Gebühren für Ihren gewählten Vertrag – und die fallen sehr unterschiedlich aus, je nach Anbieter und Leistungsumfang. Als Richtwert können Sie für ein Triple-Paket aus TV, Telefon und Internet mit Preisen zwischen rund 10 und 25 Euro pro Monat kalkulieren.

Wann muss man für einen Kabelanschluss bezahlen?

Mieter müssen die Kosten für einen vorhandenen Kabelanschluss zahlen, wenn diese in der individuellen Betriebskostenaufstellung zum Mietvertrag enthalten sind. Alternativ genügt auch ein Verweis auf § 2 Punkt 15 der Betriebskostenverordnung (BetrKV). Denn dort sind die Kosten für den Kabelanschluss ebenfalls aufgeführt. Im Umkehrschluss heißt das: Steht im Mietvertrag keine der beiden Informationen, müssen Sie auch nichts zahlen.

Wer zahlt den Kabelanschluss: Mieter oder Vermieter?

Wohnen Sie zur Miete und im Haus gibt es einen Kabelanschluss? Dann darf Ihr Vermieter die Gebühren für den Kabelanschluss auf die Nebenkosten umlegen, sofern im Mietvertrag oder der Nebenkostenvereinbarung eine entsprechende Regelung enthalten ist. Und zwar unabhängig davon, ob Sie den Anschluss auch tatsächlich nutzen.

Das ändert sich ab dem 01. Juli 2024. Ab dann greift die Neufassung des Telekommunikationsgesetzes (TKG), die die Regierung 2021 beschlossen hat. Sie sorgt dafür, dass Mieter künftig frei entscheiden können, ob sie den vorhandenen Kabelanschluss des Vermieters nutzen möchten. Oder doch lieber selbst einen Vertrag bei einem anderen Anbieter abschließen.

 

Inhalt: Was bringt ein Kabelanschluss?

Wenn Sie einen Kabelanschluss anmelden, können Sie Fernsehen, Internet und Telefon über eine einzige Leitung beziehen – Triple Play nennt sich das. Da die Glasfaserleitungen mit superschnellen Lichtimpulsen arbeiten, sind auch große Datenmengen über mehrere Kanäle kein Problem.

Der Kabelanschluss kann technisch eine ganz Menge. Was Sie am Ende bekommen, hängt ganz von Ihrem Vertrag ab:

  • Eine Telefon-Flatrate ist mittlerweile Standard. Ob die aber nur innerhalb Deutschlands gilt oder auch international, müssen Sie mit Ihrem Kabelanbieter absprechen.
  • Auch Pay-TV-Angebote gibt’s über den Kabelanschluss. Die müssen Sie aber extra zahlen.
  • Glasfaserkabel können eine Geschwindigkeit von 1 Gbit/s erreichen. Achtung: Die Download-Geschwindigkeit weicht in der Regel von der Upload-Geschwindigkeit ab. Wie schnell beides maximal ausfällt, hängt von Ihrem gewählten Vertrag ab. Eine hohe Download-Geschwindigkeit ist zum Beispiel wichtig, um Filme in gehobener Bildqualität störungsfrei anschauen zu können.

Was ist der Unterschied zwischen Kabel und DSL?

DSL-Anschlüsse laufen über die Telefonleitung. Die ist auf den letzten Metern zur Wohnung aus Kupferkabel und hat eine relativ schlechte Übertragungsrate: Je weiter der Anschluss vom Verteilerkasten weg ist, desto geringer wird die Datengeschwindigkeit. Kabelanschlüsse kommen als Glasfaser direkt bis in die Wohnung und werden deshalb auch als FTTH (fibre to the home, d. h. so viel wie Fasern bis nach Hause) bezeichnet. Die Leitungen sind sehr viel schneller und viel weniger anfällig für Störungen.

Anbieter: Wo kann ich einen Vertrag abschließen?

Wenn Sie nach dem Umzug einen Kabelanschluss haben möchten, müssen Sie vorher prüfen, ob in Ihrer Gegend Kabel verfügbar ist. Wie das geht, steht unter Punkt 4: Verfügbarkeit.

Wenn Sie sicher sind, dass Ihr Wohnhaus schon ans Glasfasernetz angeschlossen ist, gibt es 3 Varianten, wie Sie den Kabelanschluss vertraglich regeln können:

  • Sie schließen einen Vertrag direkt mit dem Kabelanbieter (Einzelnutzertarif).
  • Der Vermieter hat einen Vertrag mit dem Kabelanbieter und alle Mieter bezahlen den Kabelanschluss über die Nebenkosten mit der monatlichen Miete mit (Pauschaltarif).
  • Der Vermieter hat einen Vertrag mit dem Kabelanbieter und schließt mit allen Mietern, die einen Kabelanschluss haben wollen, einzelne Verträge (Normaltarif).

Kabelanbieter nach Region

Je nach Bundesland ist nach dem Umzug einer der beiden großen Kabelanbieter für Sie zuständig (Stand: September 2022).

  • Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen: Unitymedia (früher KabelBW)
  • andere Bundesländer: Vodafone Kabel (früher Kabel Deutschland)

In manchen Städten gibt es auch regionale Kabelanbieter – fragen Sie einfach mal bei Ihren Stadtwerken nach.

Suchen Sie sich aus, wo und wie Sie Ihren Kabelanschluss anmelden wollen:

  • online
  • Telefon-Hotline des Anbieters
  • Service-Stelle vor Ort
Nägel und Schnüre symbolisieren Vernetzung
Der Breitbandausbau lässt in vielen Regionen Deutschlands immer noch zu wünschen übrig, wird aber stetig besser.

Wie teuer ist ein Kabelanschluss? Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Wenn Sie sich für einen Kabelanschluss anmelden wollen, halten sich die Möglichkeiten zum Preisvergleich in Grenzen, denn i. d. R. gibt es sowieso nur einen Anbieter. Sie können also nur zwischen verschiedenen Tarifen wählen. Mit diesen Kosten müssen Sie für Ihren neuen Kabelanschluss rechnen:

  • Einrichtungsgebühr: 40 - 50 Euro
  • monatliche Kosten (Grundgebühr für Ihren Kabelanschluss): 10 - 20 Euro, für bessere Bildqualität, zusätzliche Sender etc. können weitere Kosten entstehen

Die Einrichtungsgebühr fällt an, weil ein Techniker des Kabelanbieters ins Haus kommen und Ihren Kabelanschluss freischalten muss. Meist befindet sich die Verteilerbox dafür im Keller.

Die Vertragslaufzeit liegt bei 24 Monaten, wobei Sie in den ersten 12 Monaten als Neukunde oft deutlich weniger zahlen, Gutschriften oder andere Goodies erhalten und nach einem Jahr auch in einen anderen Tarif desselben Kabelanbieters wechseln können.

Verfügbarkeit: Wie kann ich prüfen, ob meine Wohnung einen Kabelanschluss hat?

  1. Checken, welcher Anbieter zuständig ist: Unitymedia, Vodafone Kabel oder evtl. ein Regionalanbieter.
  2. Auf die Internetseite des Anbieters gehen.
  3. Prüfen, ob im Haus und in der Wohnung bereits Kabelanschlüsse vorhanden sind.

Auf den Webseiten bekommen Sie auch direkt eine Auskunft, wie schnell das Netz vor Ort voraussichtlich ist. Rechnen Sie in der Realität aber immer mit ein bisschen weniger als angegeben.

Wie lange dauert es, bis der Kabelanschluss freigeschaltet ist?

Wenn die Anschlüsse grundsätzlich alle vorhanden sind, müssen Sie nach dem Vertragsabschluss noch einen Termin mit dem Techniker machen, der den Kabelanschluss speziell für Ihre Wohnung freischaltet – und das kann dauern: Rechnen Sie mit 2 - 6 Wochen, je nachdem, wie flexibel Sie zeitlich sind.

Was, wenn noch kein Kabel verlegt ist?

Wenn an Ihrer Adresse noch kein Kabelanschluss verfügbar ist, können sich Hauseigentümer direkt an die Netzbetreiber wenden. Beim Kabelanschluss für die Mietwohnung gilt: Mieter müssen mit Ihrem Vermieter sprechen, wenn Sie gern Kabel wollen. Eigenmächtig den Netzbetreiber einschalten, dürfen Sie nicht.

Aber Achtung: Die Erschließung kostet Geld. Wie viel genau, das hängt vom Aufwand ab. Müssen nur ein paar Meter Kabel Richtung Haus gezogen werden, kann das mit ein paar Hundert Euro getan sein. Sind große Bauarbeiten nötig, wird es richtig teuer.

Zusätzlich spielen noch weitere Faktoren bei den tatsächlichen Kosten eine Rolle: Soll der Kabelanschluss bei einem Neubau oder einem Bestandsgebäude verlegt werden? Wie viele Wohneinheiten sind vorhanden? Anhand dieser Angaben erstellt Ihr Wunschanbieter Ihnen ein individuelles Angebot. Rechnen Sie für einen neuen Hausanschluss in jedem Fall mit Basispreisen zwischen rund 600 und 1.000 Euro. Dazu kommen noch weitere Kabelanschluss-Kosten, je nachdem, ob ein Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus verkabelt werden soll.

Glasfaserkabel vor einem Backsteinhaus
Für neue Kabelanschlüsse müssen diese dicken Leitungen unter die Erde.

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