- Wohnform: Wissen, was man braucht
- Einzugsdatum: Zwischenlösungen suchen
- Timing: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst
- Wohnberechtigungsschein: Chancen auf Sozialwohnung
- Routine: Erster Eindruck zählt
- Eltern als Joker: Sicherheit vermitteln
- Gesuch schalten: Selber aktiv werden
Wohnform: Wissen, was man braucht
Es klingt banal, ist aber wichtig: vor der Wohnungssuche die eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten checken und genau überlegen:
- Was ist mir wichtig: z. B. coole Lage, viel Platz oder Komfort bei der Einrichtung?
- Was kann ich mir leisten: Traum vom Designer-Loft oder Prinzessinnenschloss schön und gut, aber macht der Geldbeutel das mit?
- Wie viel Sozialkontakt will ich: 1-Zimmer-Apartment am Stadtrand oder Party-WG direkt am Campus?
- Wann muss/will ich umziehen: Muss der Umzug wirklich zum 1. Oktober sein oder geht’s auch ein bisschen früher/später?
Entscheidungshilfe, welche Wohnform die passende sein könnte, gibt’s hier: Wohnen als Student: Allein, WG, Wohnheim – was ist am besten?
Einzugsdatum: Zwischenlösungen suchen
Wer es vermeiden kann, sollte nicht im Oktober umziehen. Der Wohnungsmarkt in Unistädten ist eh oft angespannt – zum Semesterbeginn im Herbst ist die Wohnungssuche als Student die schiere Hölle. Aber was sind die Alternativen?
- Früher umziehen: Absolventen verlassen ihre Zimmer in der Regel nicht erst zum Semesterende. WGs und Vermieter freuen sich, wenn die Räume nicht leer stehen und so sind die Chancen auf eine tolle Bleibe im August auf jeden Fall besser.
- Später umziehen: Zunächst ein bisschen unbequem, aber vielleicht die Chance auf die Traumwohnung. Nach ein paar Monaten haben einige Erstis ihr Studium abgebrochen, neue Kommilitonen bilden WGs usw. – es kommt wieder Bewegung in den Markt. Für die Zeit dazwischen muss natürlich eine Lösung her.
Wer bei der Wohnungssuche ein paar Wochen oder vielleicht sogar Monate länger braucht, muss ja trotzdem irgendwo unterkommen. Studentenfreundliche Lösungen sind:
- Jugendherberge oder Hostel: Im 12er-Zimmer ziemlich günstig, aber natürlich nicht jedermanns Sache.
- Airbnb und Mitwohnzentralen: Gibt’s in allen Preisklassen.
- Couchsurfing: Zwischendurch ggf. mal die Couch wechseln.
- Pendeln: Klappt natürlich nicht zwischen Hamburg und München, aber bei kürzeren Strecken zwischen alter Wohnung und Studentenstadt durchaus machbar.
- Verwandte und Bekannte: Selbst, wenn die nicht direkt in Unistadt wohnen, auch näher dran sein, kann schon helfen – Stichwort pendeln.
- Notunterkünfte der Unis: In heiß begehrten Städten haben sich die Unis mittlerweile auf den Andrang zu Semesterbeginn eingestellt und richten Zeltlager und Notunterkünfte in Turnhallen ein.
Tipp: Egal, wo's zwischenzeitlich hingeht – mit dem Nachsendeauftrag kommt die Post hinterher. So geht nichts verloren.
Nachsendeauftrag für die Post
- Der Zeitraum für die Nachsendungen ist flexibel (6 oder 12 Monate).
- Einfach und schnell online abschließen.
Timing: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst
Wer sich rechtzeitig kümmert, hat zumindest bei (halb-)offiziellen Stellen bessere Chancen auf eine Unterkunft. Deshalb:
- Bewerbungsfristen beachten: Insbesondere Wohnheime haben häufig Deadlines. Kurz vor Semesterbeginn nach einem Zimmer zu fragen, ist vergebene Liebesmüh. Wer sich dagegen rechtzeitig bewirbt, steht ganz oben auf der Liste und hat bessere Chancen als die Nachzügler, die nur noch dann ein Zimmer kriegen, wenn jemand anderes die Wohnung doch nicht will.
- Schon vor Zulassung mit der Wohnungssuche anfangen: Auch wenn die Zulassung an der Wunschuni noch in der Schwebe ist, trotzdem schon mal nach Wohnraum suchen. Im letzten Moment doch noch abzusagen, ist ja immer noch möglich und es findet sich ganz sicher ein anderer Interessent dafür.
Wohnberechtigungsschein: Chancen auf Sozialwohnung
Staatlich geförderter Wohnraum ist oft sehr günstig. Deshalb dürfen dort auch nur Menschen wohnen, bei denen es finanziell echt knapp ist – was auf so manchen Studenten ohne BAföG zutrifft. Die Eintrittskarte für die Sozialwohnungen heißt Wohnberechtigungsschein und wird von der Kommunalverwaltung ausgestellt.
Routine: Erster Eindruck zählt
Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck – und der zählt für Studenten bei der Wohnungssuche doppelt, denn die Konkurrenz ist groß. Da hilft es, ruhig und organisiert zu wirken. Deshalb:
- WG-Casting: Übung macht den Meister! Einfach mal ein paar dieser Mitbewohner-Castings mitmachen, auch wenn man die jeweilige WG eigentlich gar nicht so spannend findet. So kriegt man ein Gefühl dafür, wie diese Kennenlern- und Fragerunden laufen.
- Übersicht mit Angeboten: Wer sich auf zig Wohnungen bewirbt, verliert irgendwann den Überblick – das ist normal. Verwirrtes Gestammel à la „Äh, welche Wohnung noch mal?“ macht aber keinen guten Eindruck, wenn der Makler zurückruft. Deshalb lohnt es sich, immer einen Zettel zur Hand zu haben, auf dem alle Angebote stehen, auf die man sich beworben hat – mit Adresse, Größe, Preis und Ansprechpartner.
Eltern als Joker: Sicherheit vermitteln
Gerade 18 oder 19, das Abi in der Tasche und auf der Suche nach der ersten eigenen Wohnung, aber ohne eigenes Einkommen oder relevante Lebenserfahrung – nicht unbedingt der Traum aller Vermieter. Auch wenn’s ein bisschen am Ego kratzt: Mama oder Papa mitnehmen hilft da. Das beruhigt den Vermieter, wenn es um Benimm und Zahlungsmoral geht. Eventuell springen die Eltern sogar als offizielle Bürgen ein.
Ach ja: Beim WG-Casting bleiben Mama und Papa lieber zu Hause.
Gesuch schalten: Selber aktiv werden
Bei der Wohnungssuche hilft es manchmal, sich finden zu lassen: Nicht alle freien Zimmer werden irgendwo inseriert, weil nicht jeder Bock auf die Anfragenflut hat.
Eine sympathische Selbstdarstellung und eine kurze Entscheidung, was man sucht und zu welchem Preis. Mehr braucht es gar nicht. Das Ganze dann ausdrucken und ans schwarze Brett der Uni pinnen und natürlich auch online stellen. Wer auch in der guten alten Tageszeitung inserieren will: 2 Zeilen kosten etwa 20 Euro.