- 1. Gerade Linien? Fehlanzeige!
- 2. Fußboden mit Special Effects
- 3. Das neue Haustier: Der Zugluftdackel
- 4. Alte Mauern, aber dünne Wände
- 5. Bohren ist Glückssache
- 6. Einrichtung braucht Fingerspitzengefühl
- 7. Umbaumaßnahmen sind schwierig
- Und doch ...
1. Gerade Linien? Fehlanzeige!
Die Wand sieht doch gerade aus, oder nicht? Und das da hinten scheint ein rechter Winkel zu sein. Ja, das scheint es wohl. Ist es aber meistens nicht. Die kleinen Schrägen und Biegungen in den Wänden fallen meistens gar nicht so doll ins Auge. Spannend wird es aber dann, wenn man Fußleisten ankleben oder Bücherregale festschrauben will und plötzlich an manchen Stellen mehrere Millimeter Abstand zur Wand hat.
2. Fußboden mit Special Effects
Je nach Zustand des Hauses kann der Fußboden in einer Altbauwohnung aus dekadentem, poliertem Parkett bestehen oder alten Dielen, denen nur noch keiner verraten hat, dass ihre besten Tage längst hinter ihnen liegen. Meistens ist es irgendwas dazwischen. Was die Bodenbeläge aber alle gemeinsam haben: Sie sind etwa so gerade wie die Wände und machen an jeder Stelle und bei jedem Tritt ein ganz individuelles Geräusch. Eine akustische Ortung des Mitbewohners ist fortan problemlos möglich.
3. Das neue Haustier: Der Zugluftdackel
Schiefe Wände, schiefer Boden – da ist das mit bündig schließenden Türen so eine Sache. Im Sommer ist so ein laues Lüftchen ja ganz schön, aber spätestens im Winter können Sie sich einen neuen Mitbewohner zulegen: den Zugluftdackel.
4. Alte Mauern, aber dünne Wände
In einer Altbauwohnung ist man nie so recht allein – dafür sind die Wände viel zu dünn. Es sind die Geschichten vergangener Jahrzehnte, die einen in die historischen Räume locken. Meistens hört man dann aber doch eher, dass Herr Müller von nebenan schon wieder Bronchitis hat und dass das Pärchen von oben gerade frisch verliebt ist – sehr, sehr verliebt. Die ganze Nacht.
Dass die Wohnungen so hellhörig sind, liegt an der Bauweise. Trittschalldämmung und Co. waren vor 100 Jahren einfach noch kein Thema.
5. Bohren ist Glückssache
Ein Regal anbohren in einer Altbauwohnung: ein spannendes Projekt! Schafft der Bohrer es überhaupt in die Wand? Verschwindet der Dübel im Abgrund hinter dem Bohrloch? Welche Farbe hat der Bohrstaub? Hängt das Bücherregal auch morgen noch? Wetten werden noch angenommen! Aber hey, zu bohren ist auch im Neubau kein großes Vergnügen.
6. Einrichtung braucht Fingerspitzengefühl
Altbauwohnungen haben den großen Vorteil, dass sie selbst schon viel Charme versprühen. Damit der zur Geltung kommt, muss man bei der Einrichtung ein bisschen aufpassen – Tipps dafür gibt's hier.
Traummöbel gefunden? Super! Dann wird's beim Aufstellen noch mal kniffelig. Sie wissen schon: die Sache mit den schiefen Wänden und Böden. Aber mit ein paar Unterlegkeilen wird das schon.
7. Umbaumaßnahmen sind schwierig
Die alten Gemäuer stecken voller Überraschungen – selbst für Handwerksprofis. Renovieren oder Sanieren ist deshalb viel schwieriger als bei Neubauten, weshalb es oft einfach nicht gemacht wird. Das wiederum schlägt sich auf die Energiekosten nieder: Wer Fenster aus der Jahrhundertwende hat, muss definitiv mehr heizen.
Sie wollen gar nicht viel machen, sondern nur neu tapezieren? Planen Sie ein bisschen mehr Zeit ein. Die gefühlt 100 Tapetenschichten erzählen auf ganz eigene Weise die Geschichte der Vormieter. Das ist spannend, aber das Tapetenablösen dauert dann ein kleines bisschen länger.
Was ist ein Altbau?
Und doch ...
Eigentlich klingt das alles gar nicht so schön und doch: Altbauwohnungen sind beliebt wie eh und je. Wohnen ist am Ende eben mehr als nur schlafen, essen, Sachen verstauen. Wer sich im Altbau wohlfühlt, würde im modernen Loft ohnehin nicht glücklich werden. Was bedeuten da schon ein paar knarzende Dielen?