Wasserdruck messen – das geht mit einfachen Mitteln
Der Umzug ins neue Haus ist geschafft, Sie fühlen sich schon fast wie daheim. Händewaschen, Duschen und Spülen ist allerdings umständlich, denn aus den Hähnen sickert nur wenig Wasser. Das schwache Rinnsal ist ein Signal dafür, dass der Wasserdruck zu niedrig ist.
Der Wasserversorger vor Ort liefert das Wasser mit einem bestimmten Druck ins Haus. Das kann regional unterschiedlich sein. Es müssen mindestens 3 bis 4 Bar sein, manchmal sind es auch bis zu 6 Bar. Wie viel bei Ihnen ankommt, hängt auch von der Größe des Hauses ab. 3 Bar reichen normalerweise aus, damit auch in den oberen Stockwerken Wasser fließen kann.
Als Erstes sollten Sie herausfinden, wie hoch oder niedrig der Druck tatsächlich ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den Wasserdruck zu messen. Das geht unkompliziert:
- Oft können Sie den Wasserdruck einfach ablesen. Suchen Sie dafür den Wasseranschluss des Hauses im Keller. Direkt daneben befindet sich häufig ein Druckregler, der auch den Wasserdruck anzeigt. Drehen Sie einen beliebigen Wasserhahn auf und schauen Sie auf der Anzeige nach, wie hoch der Wert ist.
- In einer Mietwohnung haben Sie vielleicht keinen Zugang zum Wasseranschluss. Dann können Sie den Wasserdruck mit einem Manometer überprüfen. Ein solcher Druckmesser kostet nur wenige Euro. Befestigen Sie ihn an einem Hahn und lassen Sie das Wasser laufen. Das Messgerät zeigt den Druck auf einer Skala an.
Gut zu wissen: Sie sind sich nicht sicher, wie hoch der Wasserdruck in Ihrer Gegend ist? Dann rufen Sie beim Wasserversorger an. Dort erfahren Sie auch, ob gerade an den Rohren oder am Netz gearbeitet wird und womöglich deshalb der Wasserdruck zu niedrig ist.
Wasserdruck berechnen mit der Stoppuhr
Wasserdruck erhöhen: So gehen Sie vor
Das Wasser plätschert nur noch, aber fließt nicht mehr? Jetzt kommt es darauf an, ob der Wasserdruck im ganzen Haus zu niedrig ist oder nur an einem oder wenigen Hähnen. Je nachdem müssen Sie unterschiedlich vorgehen.
Sind nur wenige Armaturen betroffen – oder wollen Sie beispielsweise nur den Wasserdruck in der Dusche erhöhen? Oft sind Kalkablagerungen schuld, wenn es einen zu geringen oder keinen Wasserdruck gibt. Schmutz und Kalk sammeln sich im Sieb und verhindern, dass das Wasser ordentlich fließt.
Dieses Problem beheben Sie unkompliziert selbst: Schrauben Sie den Perlator oder den Brausekopf in der Dusche ab. Eventuell brauchen Sie dazu eine Wasserpumpenzange. Weichen Sie Sieb oder Brause in einem Eimer oder einer Schüssel mit Essigwasser oder einem Kalklöser ein. Danach befestigen Sie die Teile wieder. Jetzt sollte der Wasserdruck wieder normal sein.
Tipp: Auch in der Toilettenspülung kann Kalk dafür sorgen, dass das Wasser nur noch schwach läuft. Überprüfen Sie alle mechanischen Teile im Spülkasten und reinigen Sie sie bei Bedarf ebenfalls mit Kalklöser.
Wenn der Wasserdruck überall im Haus zu niedrig ist, hat das meist andere Ursachen:
- Das KFR-Ventil hinter der Wasseruhr verhindert, dass Wasser aus dem Haus zurück ins öffentliche Netz fließt. Drehen Sie das grüne Rad mehrmals vorsichtig auf und zu. Manchmal reicht das aus, um den Wasserdruck zu erhöhen.
- Ein Feinfilter im Hausnetz kann verstopft sein.
- Die Leitungen im Haus können verkalkt sein.
- Möglicherweise ist ein Druckminderer eingebaut, der nicht korrekt funktioniert.
- Auch ein Wasserrohrbruch im Haus oder im Versorgungsnetz der Stadt kann für einen niedrigen Wasserdruck sorgen.
Wollen Sie den Wasserdruck im ganzen Haus erhöhen, sollten Sie nicht selbst Hand anlegen. Bewegen Sie auch den Druckregler am Wasseranschluss im Keller nicht selbstständig. Die Gefahr ist hoch, dass etwas schiefgeht oder der Druck zu hoch wird. Sie sollten in diesem Fall unbedingt einen Klempner beauftragen. Das gilt auch dann, wenn ausschließlich das warme Wasser zu wenig Druck hat.