- Ins Stadtzentrum geht’s bergauf
- Niederrheinisch: Selbst Beleidigungen klingen wie Komplimente
- Lecker essen und ausgehen in Mönchengladbach
Mönchengladbach? Klar: da spielt doch die Borussia! Ja, schon richtig. Aber abgesehen von einem Spitzen-Fußballclub hat die Stadt am Niederrhein noch einiges mehr zu bieten. Lassen Sie sich vom Namen nicht irreführen: Der erste Teil leitet sich zwar von katholischen Mönchen ab, die einst in der Gegend siedelten. Doch klösterlich-asketisches Leben suchen Sie in der 260.000-Einwohner-Stadt vergebens. Stattdessen finden Sie: jede Menge rheinische Fröhlichkeit und Genussfreude. Da passt es doch weit besser, dass die Quelle des ebenfalls namensgebenden Gladbachs im Keller einer Brauerei entspringt.
Humorvoll, trinkfest, tolerant: Diese Eigenschaften charakterisieren typische Mönchengladbacher. Sie gelten als offen und sind gern für einen Schwatz zu haben. Außerdem lieben sie ihre Stadt, die für Neulinge manche Überraschung parat hält. Beispiele gefällig?
Wenn es die Mönchengladbacher ans Wasser zieht, dann wählen sie für Spaziergänge oder Picknicks eher selten den Gladbach. Der ist nämlich ein Bächlein und fließt größtenteils unterirdisch. Stattdessen machen sie sich auf an die Niers, einen Nebenfluss der Maas, – in die der Gladbach übrigens mündet. Spannend: Dort, wo die Mönchengladbacher noch heute gern grillen, zündeten schon vor Urzeiten Menschen ihre Lagerfeuer an. So fanden Archäologen in den vergangenen Jahren in Niers-Nähe Nachweise des Neandertalers und des Homo erectus.
Ins Stadtzentrum geht’s bergauf
Entlang des Flusses ist die Gegend relativ flach, daher lässt es sich dort wunderbar entspannt radeln. Um ins Stadtzentrum zu gelangen, müssen Sie indes etwas stärker in die Pedale treten: Es liegt auf einem Hügel. Der Kraftaufwand lohnt sich. Neben dem schönen Einkaufszentrum Minto finden Sie in der Innenstadt wunderhübsche Restaurants, Cafés und Kneipen. Viele von ihnen existieren schon seit Jahrzehnten – ein Beweis für ihre Qualität wie auch für die Treue der Mönchengladbacher.
Was kostet…
Zum Beispiel die urige Kneipe St. Vith am Alter Markt. In dem ältesten Gasthaus der Stadt versackt wohl jeder Mönchengladbacher mindestens einmal im Leben. Wer Grundlage braucht, findet auf der Speisekarte allerlei Deftiges im Angebot. Nach alter Tradition wird hier übrigens dem Gast, der sein Bier ausgetrunken hat, unaufgefordert ein neues hingestellt – falls Sie vorerst genug haben, decken Sie ihr leeres Glas mit dem Bierdeckel ab.
Modernes Ambiente zeichnet die Moshi Bar aus, die nicht weit entfernt liegt. Dort wurde vor etwa 20 Jahren das erste Sushi der Stadt serviert, heute gibt es sogar vegane Varianten im Angebot. Und die Küche wagt auch Ungewöhnliches wie ein scharf-frisches Sauerkraut-Curry – und zwar mit Erfolg.
Niederrheinisch: Selbst Beleidigungen klingen wie Komplimente
Ein Tipp für Zugezogene, die Mönchengladbach kennenlernen möchten, ist der Nachtwächter-Rundgang durch die Altstadt. Dabei führt Sie ein Mann in traditioneller Uniform mit Hellebarde, Horn und Laterne durch die idyllische Kulisse. Er zeigt unter anderem Überreste der Stadtmauer, das älteste Haus der City und erzählt dazu vielfältige Döhnkes aus der langen Stadtgeschichte.
Vermutlich wird er Ihnen dabei auch manchen Begriff des Niederrheinischen Platts näherbringen, das den meisten Mönchengladbachern geläufig ist. In dem Singsang klingen selbst Beleidigungen wie Komplimente. Hier einige Ausdrücke im „Jläbäcker Platt“, das Rheinländer oft auch mit hochdeutschen Begriffen zu ihrer speziellen Mundart mischen:
Lecker essen und ausgehen in Mönchengladbach
Relativ neu, dafür gleich sehr erfolgreich, ist das komplett vegane Restaurant Alge in der Waldhausener Straße. Der Besitzer baut einen Teil der Biozutaten für seine Gerichte seit Kurzem selbst beim Bio-Bauern Brungs in Mönchengladbach an.
Köstliche Torten und Trüffel serviert Ihnen die Traditionskonditorei Heinemann, die mit gleich drei Filialen in der Stadt vertreten ist. Vor allem Schüler und Studenten schätzen Das Café in der Wallstraße. Dort finden Sie neben köstlichen Kuchen auch eine tolle Auswahl an leckeren Snacks.
Den besten Erdbeer-Margarita der Stadt bekommen Sie im Mezcalito, einer coolen Kneipe im Mexican Style. Rock- und Metal-Fans zieht es in die Musikkneipe Abacab.
Lust zu tanzen? Lustige Leute, leckere Drinks und DJs, die wissen, was sie tun finden Sie im Graefen in der Altstadt. Ein Geheimtipp ist Die Nacht auf der Waldhausener Straße: Den als Wohnhaus getarnten Club erkennen Sie an einer Grabkerze auf einer Treppenstufe vor dem Eingang. Auf die Ohren gibt’s dort House, Elektro und Dubstep vom Feinsten.