- Leben in Bochum: Zwischen Industrie- und Hochkultur
- Bochum ist mehr als Currywurst und Büdchen
- Bochum isst …
- Bochum kulturell und kreativ
Leben in Bochum: Zwischen Industrie- und Hochkultur
„Bochum erfüllt alles – nur keine Klischees“, schreibt die Stadt auf ihrer offiziellen Tourismus-Webseite. Und tatsächlich: Während viele andere Orte mit ihren hübschen Altstädten und ehrwürdigen Gemäuern werben, schlägt die Ruhrpott-Metropole eine andere Richtung ein: Sie stellt ihre Vergangenheit als Industriezentrum und ihre gegenwärtige blühende Kulturszene in den Vordergrund.
Viel mehr bleibt ihr allerdings auch nicht übrig. Denn der Zweite Weltkrieg hat Bochum arg zugesetzt: 38 Prozent der Stadt wurden zerstört, darunter auch die Altstadt. Das Alte Brauhaus Rietkötter (etwa anno 1600) ist dort das einzige Gebäude, das die Bombenangriffe überstanden hat.
Allerdings waren die historischen Fachwerkhäuser der Altstadt spätestens in den Gründerjahren nicht mehr allzu gefragt. Mit dem ökonomischen Aufstieg der Zechen und der Stahlindustrie wuchs der Bedarf an Arbeitskräften und einem Ausbau der Infrastruktur. Dieser geschah dann eher unter pragmatischen als ästhetischen Gesichtspunkten.
Doch von dem Image des ehemaligen Bergbau- und Industriestandorts löst sich Bochum heute. Die mit rund 364.000 Einwohnern sechstgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens möchte die Gegenwart mit Wissen, Kultur und Wir-Gefühl prägen. Dennoch bleiben Zechen, Kohleindustrie und die Arbeit im Pütt – im Bergwerk – natürlich ein wichtiger Teil der Identität Bochums.
Übrigens: Wenn Sie eine Bochumer Stadtrundfahrt der etwas anderen Art erleben möchten, können Sie sich für eine Tour auf Ruhrdeutsch entscheiden. Wie das klingt? Hier bekommen Sie einen kleinen Vorgeschmack.
Bochum ist mehr als Currywurst und Büdchen
Auch wenn die Currywurst der Fleischerei Dönninghaus über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist und die Bochumer eine ausgeprägte Kioskkultur pflegen, gibt es kulinarisch und kulturell weitaus mehr zu entdecken.
Das Bochumer Nachtleben spielt sich zu großen Teilen im Bermuda3Eck in der Innenstadt, südwestlich des Hauptbahnhofs ab. Hier finden Sie alles zum Essen, Trinken, Shoppen oder Feiern. Besonders Letzteres gelingt auf der größten Partymeile des Ruhrgebiets ziemlich gut.
Nachdem sich Nachtschwärmer im Brinkhoffs einige Drinks genehmigt haben, geht es weiter in die Trompete, wo zu Indie, Rock und Alternative getanzt wird. Und wer danach noch nicht müde ist, genehmigt sich noch einen Absacker im Intershop, das bis in den frühen Morgen geöffnet hat.
Wer es lieber gediegen mag, geht stattdessen ins Union Fimtheater, schaut den Skatern im Skateshop Boom bei waghalsigen Tricks zu oder stattet dem Moltkemarkt am Springerplatz einen Besuch ab. Der findet jeden Freitag von 16 bis 20 Uhr statt. Hier heißt es probieren, naschen, guten Wein trinken – und einfach leckere und hochwertige Lebensmittel mit nach Hause nehmen.
Bochum isst …
- selbstgemachte ausgefallene Kuchenkreationen (auch vegan und glutenfrei!), herzhafte Kleinigkeiten und Ganztagsfrühstück im Fräulein Coffea.
- leckere Eissorten und Waffeln im Kugelpudel (ganzjährig!).
- abwechslungsreichen Mittagstisch in der Butterbrotbar.
- Burger mit und ohne Fleisch im Blondies.
- den Bochum-Teller mit Currywurst, Pommes und Majo im Bratwursthaus.
- spanische Tapas im Una Más.
- Sommerrollen und Pho-Suppe im
Was kostet....
Bochum kulturell und kreativ
Neben der Innenstadt ist das Viertel Ehrenfeld im Stadtteil Wiemelhausen sehr beliebt. Das Quartier nahe des Schauspielhauses ist zwar nicht so bekannt wie der Namensvetter in Köln, kann es aber locker mit dem Kölner Kiez aufnehmen. Manche ziehen sogar Parallelen zum Prenzlauer Berg in Berlin. Denn das Ehrenfeld ist hip, kreativ und innovativ. Kein Wunder also, dass sich viele szenige Cafés und kleine Läden dort niedergelassen haben.
Doch einmal im Jahr ist ein anderer Standort der Mittelpunkt des kulturellen und kreativen Lebens von Bochum: Die Jahrhunderthalle ist Spielstätte des international renommierten Festivals Ruhrtriennale und zeigt im Sommer Konzerte, Tanz, Schauspiel, Installationen und Musiktheater.
Übrigens gibt es in Bochum keine klassische Aufteilung in teure und günstige Stadtteile. Hier wird eher zwischen zentraler und dezentraler Lage unterschieden. Wer etwa in die Nähe der U-Bahn-Linie 35 zieht, kann sich sicher sein, gut an das Zentrum und die Ruhr-Universität angebunden zu sein.