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Stühlerücken und Haussegen: Kennen Sie diese regionalen Umzugsbräuche?

Regionale Umzugsbräuche: Stühlerücken und Haussegen
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Verrücken der Stühle: Überraschungsparty in Bremen

Ziehen Sie demnächst nach Bremen? Machen Sie sich besser auf etwas gefasst. Stellen Sie sich vor, Sie haben gerade stundenlang Kisten und Möbel geschleppt. Sie sitzen völlig erschlagen auf dem Sofa, als es an der Tür klingelt. Nichtsahnend öffnen Sie – und plötzlich stürmt eine Horde Freunde, Bekannte und Nachbarn herein. Sie haben Essen und Getränke dabei und wollen mit Ihnen eine Einweihungsparty feiern.

Dieser Bremer Brauch zum Umzug heißt Stühlerücken. Und warum? Weil die spontan auftauchenden Gäste im Verlauf der Party alle Stühle in der Wohnung oder im Haus verrücken. Sie müssen sie aber am Ende alle wieder an ihren alten Platz stellen. Es gibt noch eine abgewandelte Variante des Brauchs: Dabei trudeln die Gäste im Abstand von jeweils ein paar Minuten ein – und alle Stühle müssen ständig neu verrückt werden.

Bevor es so weit ist, müssen die heimlichen Partyplaner sich natürlich absprechen: Sie verabreden sich an Ihrem Umzugstag und besorgen Getränke sowie etwas zu essen. Hoch im Kurs stehen traditionelle Gerichte wie Grünkohl mit Pinkel, Matjes oder Knipp, eine Bremer Kochwurst. Steht der Plan, überfallen sie ihr Opfer regelrecht.

Aber Achtung: Wiegen Sie sich nicht in Sicherheit, wenn am Umzugstag niemand klingelt. Die Überraschungs-Einweihungsparty kann innerhalb der ersten drei Monate stattfinden, nachdem Sie in Ihre neue Wohnung eingezogen sind.

Segen zum Schutz des Hauses: Regionaler Umzugsbrauch mit Geschichte

Viel gediegener ist ein anderer lokaler Umzugsbrauch: In katholischen Gegenden war es früher üblich, dass ein Haus nach dem Einzug gesegnet wird. An einigen Orten in Oberbayern, im Rheinland und in Westfalen sagten Geistliche zusammen mit Freunden, Familie und Nachbarn das Vaterunser auf. Das sollte die Bewohner und ihr neues Heim vor Krisen und Problemen schützen.

Heute ist das Ritual kaum mehr bekannt. Meist wird es nur durchgeführt, wenn die frisch umgezogenen Bewohner besonders gläubig sind und Wert darauf legen.

Gut zu wissen: Früher besaßen Häuser und Wohnungen in katholischen Regionen sogar ihren jeweils eigenen Segensspruch. Der wurde geschnitzt, gestickt oder gemalt – und dann über der Haustür aufgehängt. Aber wehe, im Haus kam es zum Streit: Dann konnte der Haussegen schon mal schief hängen. Daraus ist die bekannte Redensart entstanden.

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